Zwei Platten - Duke Ellington/Live In
Paris und Albert Mangelsdorff/Trilogue - geschenkt von
seinem Musiklehrer weckten beim damals Siebenjährigen
Markus Schieferdecker die Begeisterung für den Jazz.
Klarinettenunterricht war damals angesagt, gefolgt von
Saxophon und Gitarre.
Der E-Bass folgte im Alter von 15 Jahren, ein Jahr
später der Kontrabass. Ab 18 durfte Schieferdecker als
Jungstudent am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg
ein Studium aufnehmen. Gejammt wurde mit den damaligen
Lokalmatadoren Frank Möbus, Rudi Mahall, Dejan Terzic
und Lutz Häfner.
Bei Peter Gartiser am Hermann-Zilcher-Konservatorium in
Würzburg setzte Schieferdecker sein Kontrabass-Studium
fort. Bald erreichte ihn durch Albert Mangelsdorff der
Ruf ins Deutsch-Französische Jazzensemble, war bis zum
Tod des Posaunisten fester Bestandteil der Gruppe. Auch
in die Gruppe "Old Friends" holte sich Mangelsdorff den
zwischenzeitlich umfassend ausgebildeten und
ausgezeichneten Bassisten (Jazz Competition Leipzig,
Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg, Jazz Competition
Leverkusen und Bilbao, Kulturförderpreis Bayern u. a.).
Das Ende der Zusammenarbeit mit Mangelsdorff bildete das
letzte von 3-Sat aufgezeichnete Konzert mit dessen
Quintett im September 2004 im Europapark Rust.
Die beiden LPs begleiten ihn auch heute noch, auch nach
seiner Übersiedlung aus seinem Geburtsort südlich von
Nürnberg nach Köln. Dort sammelte er an der Hochschule
für Musik in seinem Hauptfach Kontrabass bei Dieter
Manderscheid und John Goldsby weitere wichtige
Erfahrungen. Nach mit Auszeichnung abgeschlossenem
Diplom erhielt Schieferdecker das Privileg zum
Aufbaustudium in der Meisterklasse, das er im Jahr 2004
mit seinem Konzert-examen abschloss.
In den letzten Jahren hat der viel gefragte und
beachtete Bassist Markus Schieferdecker seine Liebe zum
Komponieren entdeckt. Einige seiner Titel veröffentlicht
er nun auf seiner ersten CD unter eigenem Namen in einer
formidablen Besetzung mit vier Spitzenmusikern aus der
amerikanischen und der deutschen Jazzszene: Bill Stewart
(Schlagzeug), Kevin Hays (Piano), Lutz Häfner
(Tenorsaxophon) und Rudi Mahall (Bassklarinette).
Zur Mitwirkung der beiden US-Amerikaner trug
entscheidend bei, dass Alex Sipiagin, für den Markus
Schieferdecker als Sideman tätig war, den Kontakt zu
Kevin Hays herstellte und der wiederum Bill Stewart für
den Stuhl am Schlagzeug vorgeschlagen hat. Der
Bandleader nach den Aufnahmen: "Es ist eine Wonne, mit
Bill und Kevin zu spielen". Und mit Lutz Häfner und Rudi
Mahall ebenfalls. Die Musiker kennen sich seit vielen
Jahren. Und obwohl sie gänzlich unterschiedliche Typen
sind mit eigenem musikalischen Kopf, besteht bestes
gegenseitiges Verständnis. |